Einmal schnell auf den Stuhl klettern um eine Spinnwebe zu entfernen, kurz mal eben auf das Sideboard steigen weil das Bild schief hängt und das doof aussieht, geht doch schneller als erst die Leiter aus der Garage oder Keller zu holen.
Machen Sie nicht? Doch sag ich ihnen. Machen wir alle, vor allem wir Frauen. Dieses, mach ich schnell mal , kann aber ganz schnell zur gefährlichen Schnapsidee werden
Jedes Jahr verunglücken Tausende im Privathaushalt. Eigentlich ist das eigene Zuhause der sicherste Ort der Welt. Hier fühlt sich jeder sicher und geborgen, hier kennt man sich aus, alles ist einem vertraut.
Gerade wegen dieser Vertrautheit vergessen wir manchmal die lauernden Gefahren im Haushalt.
Nirgendwo passieren so viele Unfälle wie in den eigenen vier Wänden. Laut Robert-Koch-Institut erleiden jährlich rund 2,8 Millionen Bundesbürger einen Unfall im Privathaushalt.
Die häufigsten Unfälle sind Schnittwunden, Stürze, Verbrennungen, Verbrühungen und Stromschläge
Die Küche zählt zum gefährlichsten Ort im Haushalt. Hier passieren die meisten Unfälle aufgrund Schnittwunden, Stürzen und Verbrennungen.
Gerade Schnittwunden sind hier an der Tagesordnung. Ob beim Schälen einer Kartoffel oder eines Apfels, schnell rutscht man mit dem Messer aus, oft nur wegen einer kleinen Unachtsamkeit und schon ist es passiert. Verdammt, der Schnitt ist nicht in der Tomate sondern im Finger.
Sie sind gerade dabei ein saftiges Steak zu braten. Heißes Fett kann bei Unachtsamkeit zu schwerwiegenden Verbrennungen führen. Zudem kann es wenn es auf die Herdplatte gelangt zu Bränden führen.
Vor lauter Hektik haben sie vergessen ihr Wasser vom Herd zu ziehen. Das kochende Wasser schwappt über und läuft ihnen über ihre Hand. Verdammt ist das heiß. Kochendes Wasser oder Wasserdampf kann ebenso zu schwerwiegenden Verbrennungen führen.
Gerade wir Hausfrauen neigen gerade dazu mal schnell auf nächste Möbelstück oder auf die klapprige Leiter zu steigen um die an der Zimmerdecke gesichtete Spinne zu eliminieren.
Verdammter Mist, die Leiter ist nicht hoch genug. Na macht nix, da angele ich mich schon irgendwie hin, das geht schon.
Doof ist nur, wenn die Leiter oder das Möbelstück ins Rutschen kommt. Schon ist der Sturz vorprogrammiert. Oft geht es einfach nur zu hastig zur Sache. Bei uns Frauen muss alles sofort und schnell gehen. Ein fataler Fehler wie sich herausstellt.
Einen Vorhang aufhängen, mal schnell auf den klapprigen Stuhl, das geht schon, dauert ja nicht lang. Hochangeln und ein bisschen strecken wenn es von der Höhe her nicht ganz klappen will. Irgendwie komm ich da schon hin.
Schon ist es passiert. Der Stuhl kommt ins Rutschen und wenns dumm läuft liegen sie mit verstauchtem oder gebrochenen Arm auf dem Boden.
Ich muss mich beeilen, ich hab heute noch einen Termin, die Schwiegermutter kommt, verdammt ich hab nicht mehr viel Zeit. Alles ist hektisch. Sie rennen durchs Zimmer weil hier noch was rumliegt was nicht hingehört.
Leider haben sie aber vergessen dass sie wenige Minuten vorher den Boden nass gewischt haben. Autsch, das wars dann auch schon. Sie liegen auf dem Boden, der Arm ist verstaucht, wenn nicht gebrochen usw.
Ach ich muss noch schnell in den Keller, die Wäsche ist noch im Trockner, die brauch ich morgen Früh. Mal schnell mit rutschenden Socken die Kellertreppe hinunter rennen.
Auch hier ereignen sich zahlreiche Unfälle durch Stürze im Treppenbereich. Gerade ein Sturz von Treppen kann im Ernstfall lebensbedrohlich sein.
Sie rennen durchs Wohnzimmer ihrem Hund hinter. Der hat wieder mal was stibitzt. Verdammt, sie stolpern über den blöden Teppichläufer der im Weg liegt.
Große Stolperfallen sind auch Bodenabsätze oder Fensterkanten im Bodenbereich über die man schnell fällt. Oft denkt man gar nicht daran, obwohl man weiß dass diese vorhanden sind. Manchmal fällt einem das gar nicht ein, erst wenns zu spät ist.
Reinigungs- bzw. Putzmittel lösen oft Reizzustände und Allergien auf der Haut aus.
Gerade Reinigungsmittel mit Chlorverbindungen können die Schleimhäute reizen. Gerade bei Reinigungsmitteln mit Chlor sollten sie auf genügend Frischluftzufuhr in den Räumen achten und notwendigerweise Handschuhe und evtl einen Mundschutz tragen.
Dies gilt ebenso beim Renovieren und streichen mit Farben. Nitroverdünnungen können zu Übelkeit und Kopfschmerzen führen.
Lassen Sie Backöfen die sich in Bodennähe befinden nicht offen stehen. Oft sind diese offenen Flächen gerade für Kleinkinder im Krabbelalter ein Anziehungspunkt. Kleinkinder untersuchen alles und kommen auch irgendwie überall hin. Ist ja auch interessant mal schnell in den Ofen oder den offenen Kühlschrank zu krabbeln. – Das gibts nicht, denken Sie, doch gibt es. Ich habe das schon im eigenen Umfeld erlebt. Kleinkinder kommen auf die verrücktesten Ideen und müssen alles erkunden. Wenn nicht gleich bemerkt, kann das fatale Folgen haben.
Der Föhn gehört in den Badezimmerschrank, weg vom Stromnetz und weg vom Waschbecken und der Badewanne. Immer wieder passieren verheerende Unfälle mit Todesfolge gerade in Badezimmern. Mal schnell Haare föhnen bei laufendem Wasserhahn, mal schnell den eingeschalteten Föhn auf dem Wannenrand ablegen bei voller Badewanne. Und schon ists passiert. Im schlimmsten Fall kann diese Unachtsamtkeit und Leichtsinnigkeit zum Tod. führen.
Lampenwechsel – mach ich alles selbst. Alles gut und schön. Aber vergessen Sie nicht den Stromkreis fürs Zimmer abzuschalten.
Sie wollen eine Steckdose reparieren oder tauschen. Erst Strom rausnehmen und dann den Schraubenzieher in die Hand nehmen.
Auch im Gartenbereich gibt es oft, gerade beim Heckenschneiden Unfälle, die wenn man ein bisschen bei der Sache ist, nicht passieren müssen.
Sie schneiden grad Ihre Hecke. Verflixt, jetzt hab ich doch wirklich das blöde Kabel erwischt. Gott sei Dank hab ich einen FI-Schutz. Experimentieren Sie nicht am kaputten Kabel herum und kleben mal schnell ein Isolierband rum. Nehmen Sie sich die Zeit und lassen sie das Kabel fachgerecht reparieren oder besorgen sie sich ein Neues. Das ist besser als umfallen und im schlimmsten Fall nicht mehr aufzustehen.
Die meisten Unfälle im Haushalt passieren aus Unachtsamkeit und aus Leichtsinn. Hektik trägt noch einiges dazu bei.
Denken Sie daran:
Nehmen Sie sich Zeit, es geht auch etwas langsamer. Hektik, Leichtsinn oder einfach nur Unachtsamtkeit kann sie ins Krankenhaus bringen oder kann im schlimmsten Fall zum Tod führen.
Lesen Sie sich auch die Gebrauchsanweisungen von Geräten genau durch. Lesen Sie die Inhaltsstoffe von Farben, Lacken und Reinigungsmitteln durch.
Ihre Gesundheit wird es Ihnen Danken.